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Von Schreinen, Vampiren und anderen Monstern

Der Weg zu den nächsten Schreinen wurden beschritten und auf dem Plan stand zunächst jener auf den Feldern von Kummu, direkt am malerischen Amayasee. Während die Herren Dres, Llarith und Dravel sich per Guar auf diese Wanderschaft begaben, wählten Lysagh und Thelis aus unklaren Gründen den Fußmarsch und Dravels‘ Geleit, ein Ork, war mehr oder weniger dazu gezwungen. An und für sich verlief der Aufbruch relativ entspannt, was sich aber unmittelbar änderte, als plötzlich ein bleicher Argonier aufkreuzte. Dem ein oder anderen war er bereits aus Vivec bekannt und offenbar hat er sich dem Orsimer angeschlossen und folgt somit den Pilgern. Dies wird von fast allen beteiligten Dunmern nach wie vor skeptisch beobachtet.


Weniger skeptisch, dafür mit ziemlich schnell blankliegenden Nerven, wurde auf dem Weg zum Schrein der Demut ein älterer Mer aufgegabelt, den nach eigenen Angaben zunächst nur ein Loch in der Sandale das Leben erschwerte. Wie sich zeitnah aber rausstellte, erschwerte seine bereits länger andauernde Existenz so ziemlich alles. Nichts desto weniger, begleitete er letztlich die Pilgernden auf dem Weg entlang des Amayasees. Möglich, dass der zuvor erlittene Schreck über einen vorüberziehenden Klippenschreiter der Grund war, weswegen er den „Schutz der Herde“ wählte.


Ein anderes, bei manchen bereits bekanntes Gesicht, lief der Truppe noch über den Weg. Ein Gaukler, den man bereits in Vivec bestaunen durfte und offensichtlich ebenso pilgerte und dabei, aufgrund der nicht-dunmerischen Persönlichkeiten, sein weniger sonst offenes und Frohsinn schaffendes Gesicht zeigte.


Nachdem man endlich den halben Rundgang um den See hinter sich gebracht und den Schrein besucht hatte, an welchem Dravel nicht umhin kam, die Geschichte zu selbigen für alle vorzutragen, ließ man sich in Suran für eine einstündige Pause nieder, bevor es Richtung Molag Mar weitergehen sollte. Der Zwischenstopp in Suran verlief nicht gänzlich ohne Zwischenfall. Eine kleine Auseinandersetzung zwischen Dravel und Thelis, sorgte bei der Weiterreise für eine kühle, angespannte Stimmung, die sich mit dem Gemecker des Alten mit der Lochsandale nicht besonders gut vertrug. So wurde dem Herrn, als man Molag Mar erreicht hatte, seitens Lysagh etwas forsch angeraten, dass er hier besser eine Pause einlegen sollte.



Für den Alten vermutlich eine weise Entscheidung, denn der Weg hoch zum Schrein des Stolzes ist ein steiler, steiniger und aschiger. Aus diesem Grund überließ man die Reitguar vor dem Kanton einem eifrigen Arbeiter, der sich bis zur Rückkehr der Pilger um deren fachgerechte Versorgung kümmern soll. Nachdem zuletzt die Thelis fertig damit war, den am Transportturm stehenden Schlickschreiter aus der Nähe zu bewundern, machte man sich also auf zum nächsten, inzwischen fünften Schrein.


Den Schrein zu erreichen war tatsächlich beschwerlich. Steil ging es in die Berge hinauf, erschwert durch beständigen Ascheregen, der das Atmen schon zu einer Herausforderung machte. Den Schrein erreichte man halbwegs unbehelligt, einzig eine verirrte Zunderfliege hatte für eine kurze Verzögerung versorgt. Rhilvas und Mavis (der natürlich wieder einen Vortrag halten musste, unterbrochen mit der Bitte um Kürzung von Rhilvas) konnten ihr Opfer und ihre Gebete beenden, bevor es dann doch zu Schwierigkeiten kam.


Während Luez sich von Neugier getrieben von der Gruppe absonderte, gefolgt von einem besor... kontrollsüchtigen Nazrilh, sahen sich Rhilvas und Mavis beim Schrein schließlich zwei Schrötern gegenüber, die gar nicht begeistert von der Anwesenheit der Dunmer waren. Der Kampf gegen die Käfer entbrannte im wahrsten Sinne des Wortes und Rhilvas erwehrte sich mit Schwert und Dolch des einen, Mavis mit eisiger Magie und einem gewaltigen Blitzschlag des anderen Biestes.

Während des Kampfes bekamen die beiden nicht mit, dass sich unterdessen Luez und Nazrilh der Pfeilspitze eines Aschländers gegenübersahen, der zwischen den Felsen hockte und weiß Almsivi schon wie lange die Dunmer beobachtet hatte. Er forderte die Herausgabe der Waffen der beiden, doch zog er sich eilig wieder zurück, als verdächtige Stille ihm verriet, dass die anderen beiden Pilger die feurigen Käfer überlebt haben mussten.



Schnell brach man auf, um vom Schrein fort zu kommen, auch wenn Luez' Bogen zum Leidwesen der Roten zurückgelassen werden musste. Zu groß war das Risiko, auf mehr Aschländer zu stoßen, wenn man ihn sich wiederholen wollte. Zügig, aber dennoch wachsam bestritt man den Weg zurück nach Molag Mar.


In Molag Mar gab man sich einer wohlverdienten Pause inklusive Bad im nahegelegenen See hin. Natürlich war die Gruppe dabei wieder halbwegs getrennt, die Kluft, die zwischen Mavis und dem Dreiergespann Rhilvas, Luez und Nazrilh klafft war und ist einfach zu groß. Dass erneut die mysteriöse "Albino-Echse" aus dem Nichts auftauchte, machte die Lage nicht unbedingt besser.

Doch blieb der vorübergehende Frieden nicht lange und so eskalierte die Situation beinahe gänzlich wieder, als gen Suran zurück aufgebrochen werden sollte. Viel zu viel unausgesprochene Wut brodelte insbesondere in Rhilvas und Nazrilh, eine Wut, die die Freundschaft zwischen den einzelnen Mer auf eine harte Probe stellte. Letztendlich sah es danach aus, dass Luez und Nazrilh in Molag Mar verbleiben wollten, während Rhilvas sich selbst zum wiederholten Male schlicht durch Flucht aus der Situation zu schützen suchte und wieder allein vorausritt.


Ein abgehackter Schrei aus dem nahen Gebirge jedoch ließ ihn innehalten. Vorsichtig schlich er sich in die Richtung, aus der der Schrei erklungen war und auch Mavis und sein Ork hatten den Schrei offenbar vernommen. Was die drei dann mit ansehen mussten, ließ ihnen fast das Blut in den Adern gefrieren. Sie fanden ein kleines Aschländerlager vor, in denen nur noch die vereisten Splitter zweier Aschländer übrig waren und über den dritten Toten beugte sich die weiße Echse. Mit Entsetzen sahen die Mer das Blut an ihrer Schnauze, als der Argonier einen Blick über die Schulter warf.

Geistesgegenwärtig warf Rhilvas - der sich nun sicher war, einen Vampir vor sich zu haben - seinen Dolch nach selbigem und traf ihn in der Schulter. Doch konnte der Argonier schlussendlich fliehen, unfreiwillig unterstützt durch den Ork Morkras, der in den Rotschopf hineinstolperte und ihn so davon abhielt, sich auf die Echse zu stürzen.


Man verfolgte die Echse bis zum Flussufer, musste dort die Jagd jedoch aufgeben. Gegen die Schwimmkünste eines Argoniers hatte man schlicht keine Chance. Frustriert musste man ablassen, doch hatte der Argonier seinen Stab verloren, welcher von Mavis aufgesammelt wurde.

Eilig kehrte Rhilvas zurück nach Molag Mar, um Luez und Nazrilh zu warnen, während Mavis und Morkras die Leichen im Lager untersuchten und feststellten, dass dem nicht vereisten Toten die Kehle regelrecht herausgerissen worden war, sodass er verblutete.


Kaum, dass Mavis dem Rest der Gruppe bescheid gegeben hatte, sich auf die Suche nach seinem Guar zu machen, entbrannte schon wieder ein Streit unter den eigentlichen Freunden. Aufgestauter Zorn brach sich Bahn, der sich zunächst gegen den Ork richtete, der schlussendlich genug hatte und fortging. Kurz sah es gar danach aus, als würden sich als nächstes eigentliche Freunde gegeneinander richten, doch schafften Nazrilh und Rhilvas es zumindest, nur ein halbwegs klärendes Wortgefecht auszutragen und am Ende zurück zu Luez zu finden. Es gilt nun, sich nicht zu trennen, solange der vermeintliche Vampir dort draußen herumläuft und irgendwann seinen Stab zurückhaben wollen könnte.



So beschloss man, vor Aufbruch die Kriegswappenträger vor Ort zu alarmieren...


Lange sprach Rhilvas mit den Kriegswappenträgern und ebenso mit einem Ordinator der Inquisition, den es nach Molag Mar verschlagen hatte, worauf die Kriegswappenträger umgehend den beschriebenen Tatort untersuchten. Während Rhilvas mit seiner Zeugenaussage beschäftigt war, warteten Luez und Nazrilh in einem kleinen Nebenraum, waren sie ja keine Augenzeugen des grässlichen Vorfalls im Aschländerlager. Und der lange Tag zollte seinen Tribut: Die beiden schliefen einfach ein, und so fand Rhilvas sie auch vor. Er beschloss, sie vorerst schlafen zu lassen und nach seinem Guar zu sehen.



Doch fand er in den Satteltaschen einen Zettel, der da nicht hingehörte. Eine Nachricht von Mavis, dass und wo er gedachte, den Stab des geflohenen Argoniers zu untersuchen, für den Fall, dass etwas schiefginge. Auch erwähnte er in der Notiz, dass es sich um einen Stab handle, mit dessen Hilfe Portale zu öffnen seien, was Rhilvas dazu brachte, sehr eilig den beschriebenen Ort aufzusuchen. Nicht auszudenken, was alles passieren konnte, wenn solch ein Stab falsch genutzt würde.


Das erste, was Rhilvas sah, als er den Abhang hinaufeilte, war die Kapuze des weißen Argoniers. Ohne zu zögern schlich er sich weit genug heran, um einen unmittelbaren Angriff zu starten. Der Argonier hatte ihm den Rücken zugewandt, die Chance war die beste, die er je kriegen würde... und wurde erneut vom Ork vereitelt, der ebenso wie Mavis zugegen war. In letzter Sekunde schob sich Morkras zwischen den Argonier und den Dunmer, der sich bereits im Sprung befand und entsprechend an den Klingen des Orks abprallte.


Wütend zischte er den Ork an, der augenscheinlich noch immer nicht verstanden hatte, dass der Argonier ein Vampir war. Mavis derweil verschärfte seine Befragung der Echse mittels eines Feuerballs, den er als Druckmittel in der Hand behielt.



Gemeinsam nun wurde die Befragung der Echse fortgeführt, die natürlich immer wirrer zu reden begann in ihrer Panik, und sich schlussendlich in ihrer Angst auf Rhilvas stürzte im Versuch, den Mer zu entwaffnen. Es kam zum ersten Handgemenge, bis Morkras die Echse von dem Rotschopf herunterheben konnte. Doch entglitt sie seinen Pranken einer Schlange gleich, nur um sich deutlich aggressiver auf Mavis zu stürzen und gar zu versuchen, ihn zu beißen. Den Dreien sei gedankt, dass der Argonier nur das Chitin der Rüstung des Magiers erwischte.


Ein weiteres Mal packte Morkras, der endlich eingesehen hatte, was der Argonier war, selbigen und hielt ihn eisern fest. Doch leider hatte der Vampir es geschafft, seines Stabes wieder habhaft zu werden und öffnete ein Portal unter sich, das sowohl den Vampir als auch Morkras mit sich riss. Das einzige, das von dem Vampir übrig blieb, waren zwei Zähne, die er sich an der Rüstung Mavis' ausgebissen hatte und der schemenhafte Anblick einer bretonisch anmutenden Stadt auf der anderen Seite des Portals, kurz bevor es sich schloss.


Frustriert und abgekämpft begaben sich die beiden Dunmer zurück nach Molag Mar, um Luez und Nazrilh wieder einzusammeln und den Weg zurück gen Suran anzutreten. Natürlich waren die Spannungen innerhalb der Gruppe noch immer nicht gänzlich verschwunden und so war es eine Kleinigkeit, die schließlich Rhilvas dazu brachte, endlich seinen angestauten Zorn in sehr harsche Worte zu fassen und die Zügel gänzlich an sich zu reißen, wo es zuvor keinen wirklichen Anführer der Gruppe gab. Entsprechend still verlief die Rückreise nach Suran.


Während "Rashid" auf dem Dres-Anwesen seinem einzigen Existenzsinn dort zugeführt wurde, ging natürlich die Pilgerfahrt ebenso weiter.


In Suran verblieb man nicht lange, sondern beschloss auch aus Kostengründen den kurzen Weg zum Anwesen anzutreten, um dort zu übernachten. Am nächsten Tag wollte Rhilvas zu den letzten beiden Schreinen in Gnisis aufbrechen, doch benötigte es bereits am Vorabend in Suran etwas Überredungskunst, damit Luez und Nazrilh mitkamen. Was Rhilvas in Gnisis schließlich bereuen sollte.

Die Schreine waren nicht schwer zu finden, doch wurden die Gebete am Schrein der Tapferkeit durch einen gewaltigen Flusstroll gestört. Im Kampf gegen das Biest wurde Mavis von selbigem ins Wasser gezogen und verschwand mit der Bestie. An dieser Stelle teilte sich die Gruppe erneut. Luez und Nazrilh entfernten sich vom Geschehen, wobei zumindest Luez noch versuchte, das Wasser zu teilen um den Magier mit dem Troll ausfindig zu machen. Doch nichts. Kein Lebenszeichen war mehr zu entdecken und so blieben Rhilvas und Ulvran zurück, um nach irgendeiner Spur von Mavis zu suchen. Nach einiger Suche fanden sie den Magier schließlich verwundet und geschwächt, aber bei Bewusstsein auf einer kleinen Insel weiter südlich und mühten sich, ihn zurück nach Gnisis zu bringen - auch wenn er sich trotz seines Zustandes sträubte und sogar eine Behandlung seines gebrochenen Armes durch Ulvran verweigerte.


In Gnisis endlich angekommen und völlig durchnässt wärmten sich die drei Dunmer erst einmal im Gasthaus auf. Rhilvas und Ulvran, beide zu Tode erschöpft durch die Rettungsaktion, verschliefen nicht nur die Nacht, sondern auch die Hälfte des darauffolgenden Tages. So fiel erst spät auf, dass Nazrilh und Luez nie das Gasthaus betraten, geschweige denn dort schliefen.





Entsprechend besorgt machte Rhilvas sich auf die Suche nach den beiden, durchkämmte die Stadt, befragte Wachen und einen etwas senil wirkenden Pilger am Tempel, doch fand er die beiden nicht. Erst der Hinweis einer Wache brachte ihn dazu, mit Mavis, der ebenso die Nacht nicht im Gasthaus verbracht hatte, zum Schlickschreiterturm zu gehen. Und dort zu erfahren, dass die beiden Gesuchten einfach still und heimlich die Heimreise angetreten haben mussten. Ein herber Schlag für den Rotschopf. Also musste nicht weiter gesucht werden und so besuchte er mit Mavis den letzten, anstehenden Schrein im Tempel von Gnisis, bevor schließlich die Heimreise angetreten wurde.

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